Es ist Weihnachtszeit in Deutschland. Was werden die Konsumenten jetzt mit Werbung penetriert, oder? Das Weihnachtsgeschäft muss noch einmal so richtig angekurbelt werden. Ein Ferrero pusht seine Botschaft mit der Weihnachtskirsche und anderen süßen Leckereien in den Markt. Über 27 Millionen Euro investiert der Konzern in TV und Print nur in der Vorweihnachtszeit. Sky penetriert im TV mit einem monatlichen Abo, der idealen Geschenkidee für Weihnachten und gibt dafür von Oktober bis Dezember 20 Millionen Euro aus. Genug Penetranz reicht bei vielen Menschen aus, dass sie kaufen. Produkt XY ist gut, so die Botschaft. Also musst Du es kaufen. Die Marke mit dem höchsten Werbeetat hat die höchste Präsenz und Penetranz und somit den höchsten Abverkauf. “Tell and Sell” ist das Motto, so hoffen die Marketers. So war das zumindest bisher.
Reizüberflutung?
Die digitalen Medien haben vieles verändert, vor allem die Geschwindigkeit, in der Informationen transportiert werden. Auch die Quantität an Nachrichten, Meldungen und Informationen hat zugenommen. Eine immense Flut an Informationen brechen stündlich auf den Konsumenten und Internetnutzer ein. Soziale Medien wie Facebook und Co. ermöglichen das vernetzen mit Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen. Im Internet findet eine bidirektionale Kommunikation statt. Verbraucher “reden” über Produkte und Dienstleistungen und werden so zu Märkten. Werbung hat da keinen Platz. Die Verbraucher sind von Werbung “genervt”. Sie vertrauen jetzt vielmehr auf Empfehlungen von Bekannten und Freunden und auf Kundenbewertungen im Internet. Das “neue” Internet 2.0 und die digitale Vernetzung ermöglicht das innerhalb von Sekunden. Der Verbraucher selektiert, welche Information ihn interessiert und schenkt ihr ein “Gefällt mir” oder abonniert sie. Das klassische Push-Marketing funktioniert nicht mehr.
Nur noch 16% der deutschen Verbraucher vertrauen zum Beispiel auf Online Werbebanner. Das belegt Nielsen in seiner Studie Handel-Verbraucher 2012. Im Marketing großer Marken wurde das schon früh erkannt. Dort wird jetzt um die Loyalität der Kunden mit der Marke und das Engagement in sozialen Medien geworben, nicht mehr mit Claims und Slogans für Produkte.
Print und TV wirkt nicht mehr
Wer jetzt sagt: “Print oder TV wirkt nicht mehr, also investiere ich jetzt nur noch in Customer Loyalty Maßnahmen und Online”, der liegt falsch und hat zu wenig Weitsicht. Print, TV oder Radio wirken immer noch und erzielen sehr hohe Reichweiten. Richtig ist, den Fokus auf Customer Loyalty Maßnahmen zu fokussieren. Dazu benötigen Werbetreibende Reichweiten, die auch durch klassische Medien erreicht werden. Es gilt also, diese Offline-Kanäle sinnvoll und anders einzusetzen als in der Vergangenheit. Sie dienen so als idealer Gatekeeper zu einer Online Kampagne. Milka hat das Weihnachten 2014 sehr schön gelöst.
Lösung: Content Marketing?
Wenn der Internetnutzer nicht mehr zuhören will, dann müssen wir es als Marke schaffen, dass wir ihn zum Zuhören bewegen, ohne dass es nach Werbung wirkt. Das schaffen wir, in dem wir seinen Informationsbedarf befriedigen. Sie liefern ihm die Informationen, nach denen er im Internet sucht. Ihre Werbebotschaft stellen Sie dabei erst einmal ganz hinten an. Sie positionieren Ihre Marke, Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung sehr präzise mit einer Leitidee. Sie definieren exakt Ihre Zielpersonas und ermitteln deren Informationsbedarfe. Daraus leiten Sie Geschichten ab, in denen Sie Ihrer Zielperson echte Mehrwerte bieten. Diese Geschichten bringen Sie dann in passende Formate und Kanäle und vermarkten diese. Erst dann hört Ihnen Ihr Zielkunde zu, schenkt Ihnen ein “Like” und folgt Ihnen. Dosiert und klug weisen Sie mit nativen Anzeigen oder Formaten auf Ihr Produkt oder Dienstleistung hin. Das alles sinnvoll strategisch geplant ist das Marketing der Zukunft. In meinem früheren Beitrag “Checkliste: Content Marketing Strategie” finden Sie weitere Tipps und Informationen zu Content Marketing und am 06.02.2015 erzähle ich Ihnen zu dieser Thematik gerne mehr auf meinem Seminar Content Marketing in Luxembourg.