Laptop oder iPad Pro? So klappt der Umstieg!

Der Laptop ist ein Auslaufmodell. In fünf Jahren arbeiten alle Menschen mit einem Tablet-ähnlichen Gerät, so sagen die Visionäre. Ich habe mich entschieden, schon jetzt umzusteigen, um diese Entwicklung nicht zu verschlafen. Ob es funktioniert, was geht und was nicht, lest ihr in meinem Erfahrungsbericht.

Wir in der sentimeo Backstube leben und lieben ja den Puls der Zeit. Die Beurteilung aktueller Trends und technischen Entwicklungen im digitalen Marketing sind unser Metier. Es liegt also nahe, dass wir gerade bei den Arbeitswerkzeugen so früh wie möglich Veränderungen aufgreifen und umsetzen.

Bald keine Laptops mehr?

Zukunftsforscher aus der IT sagen, dass es in wenigen Jahren den klassischen Desktop-Computer nicht mehr geben wird. Auch in der Arbeitswelt soll das Wischen und Tippen mit dem Finger Einzug halten und den Laptop-PC ablösen. Eine interessante Aussage. Wenn man sich die Nutzungszahlen von Tablets in Deutschland anschaut, erkennt man einen klaren Trend. Waren es 2012 noch 14,8 Mio. Nutzer, so sollen es 2020 bereits 40,5 Mio. Nutzer sein. Das spiegelt sicher erst einmal die Privatnutzer wieder. Ich erinnere jedoch an die Einführung des Internets und E-Mail: Diese Dienste wurden zunächst überwiegend privat genutzt und später setzte sich dieser Trend auch in der Wirtschaft durch. Ich entschied mich also als digital nativer Contidormeister bei sentimeo meine komplette Arbeit vom Laptop auf ein iPad Pro umzustellen.

Ich schaffe mir einen iPad Pro an

Als zufriedener Kunde des Smartphone-Erfinders entschied ich mich für ein iPad Pro mit 13 Zoll mit Wifi (ohne SIM!) und 128GB Speicher. Eine Datenkarte ist in Deutschland leider zu teuer. Wenn ich unterwegs ins Netz muss, nutze ich meinen persönlichen Hotspot am iPhone. Zum iPad Pro kaufte ich ein ultraflaches Keyboard von Apple, was gleichzeitig als Schutzhülle fungiert. Dazu musste noch der Apple Pencil gekauft werden. Volles Paket für knapp 1.300€. Nicht gerade günstig, aber ich bin seit vielen Jahren von der Langlebigkeit, Zuverlässigkeit, einfachen Bedienung und guten Qualität von Apple-Produkten überzeugt. Bei Android. und Windows-Tablets gibt es bereits wesentlich günstigere Einsteigermodelle. Parallel habe ich noch meinen sieben Jahre alten Mac Book Air, der als Fallback zur Seite stellen soll, falls der Umstieg nicht reibungslos funktioniert.

Welche Programme/Apps benötigt man?

Ich arbeite als digitaler Marketer. Ab und zu baue ich auch Webseiten mit WordPress, programmiere  und erledige Bildbearbeitung (Kreation). Ich habe mir vorab überlegt, wie meine tägliche Arbeit aussieht. Was sind meine überwiegenden Tätigkeiten und wozu benötige ich einen Laptop-PC:

  • E-Mail und Browser
  • Bedienung aller Social Media Kanäle
  • Excel Tabellen
  • Präsentationen mit PowerPoint
  • Word Dokumente
  • Notizen schreiben
  • Viele Dateien von Kunden speichern (Word, PPT, Bilder etc.)
  • WordPress Website programmieren
  • Bildbearbeitung und Grafikerstellung
  • Videoerstellung

Also installierte ich alle Social Media Apps, meinen Chrome und kaufe Windows Office 360 inkl. 1TB Cloud Speicher bei OneDrive.

Windows Office funktioniert am Tablet prächtig

Sehr positiv überrascht war ich von den Office-Programmen. Excel lässt sich mit dem Finger perfekt bedienen, es gibt keine Abstriche in den Funktionen. Auch die Bedienung von PowerPoint ist intuitiv und gut gelöst. Besonders bei PowerPoint gefällt mir der Einsatz des Apple Pencil. Während der Präsentation mit den Kunden „kritzelt“ man in die Folien. Diese Notizen bleiben erhalten und können anschließend abgespeichert und verschickt werden. OneDrive ist in die Apple Umgebung sehr gut eingebunden und man hat aus fast allen Apps Zugriff auf die Dateien seines Online-Speichers. Lästig ist nur, dass der zuletzt benutzte Pfad in One Drive nicht gespeichert wird und man so immer im Root-Verzeichnis starten muss. Kritisch wird es auch bei sehr großen Dateien (>50MB) in Verbindung mit einer schwachen Internetverbindung. Dann ist die Arbeit so gut wie nicht möglich.

Umstellung im Speicherverhalten

Die größte „Umgewöhnung“ ist das veränderte Verhalten, wie und an welchem Ort man Dateien speichert. Bekanntlich hat man am iPad Pro keinen USB-Anschluss und muss sich vom USB-Stick verabschieden. Hinzu kommt, dass der interne Speicherplatz auf meinem Tablet begrenzt ist. Also speichert man ab jetzt nur noch in der Cloud. Die Auswahl der Cloud hatte sich in meinem Fall schnell entschieden. Da ich ein Office-Paket kaufte, sind dort direkt 1TB Speicherplatz mit dabei. Reicht mir erst mal. Nun ist im Office eine schnelle Internetverbindung erforderlich, sonst nimmt der Up- und Download der Files zu viel Zeit in Anspruch. Also direkt ein VDSL-Upgrade bei der Telekom bestellt. Im nächsten Schritt werde ich eine eigene Cloud im Office installieren (z. B. MyCloud).

Genau hier liegt auch schon der erste Haken. Im iPad Pro kann man recht einfach Fotos und Videos speichern. Alle anderen Files werden in der jeweiligen App geöffnet und per OneDrive gespeichert. An meine Grenzen bin ich bei der Installation einer WordPress-Webseite via FTP gestoßen. Das funktioniert leider immer noch nur auf einem Desktop-Computer. Ebenso gibt es häufig Probleme beim Abspeichern von PDF aus dem Browser heraus (z. B. Kontoauszug im Onlinebanking als PDF speichern). Auch in diesen Fällen kann man derzeit nur einen Desktop-Computer verwenden. Auch der Desktop-Versionsmodus im Chrome hilft in solchen Fällen nicht weiter. Auch wenn der Kollege oder die Kollegin mit einem USB-Stick ankommen: Is nicht. 😉

Website und Coding gehen nicht

Ein WordPress Backend zu bedienen geht auch mit dem iPad Pro. Doch FTP und Dateitransfer auf einen Webserver sind nur mit dem Laptop zu lösen. Auch das coden oder komplexe Bildbearbeitung ist auf dem Tablet nicht zu empfehlen und werden von mir daher auf dem MacBook umgesetzt.

Fazit

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Die Technologie ändert sich ständig und schnell, der Mensch nicht. Wer mutig den Schritt wagt und konsequent die neuen Technologien „erlernt“, verliert nicht den Anschluss und ist zu einem späteren Zeitpunkt beruflich und privat nicht ausgegrenzt. Vielleicht ist es jetzt noch zu früh, aber sich damit bewusst auseinander zu setzen ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Auf einen Blick

Vorteile

  • Handliches, leichtes Gerät, Ortsunabhängigkeit
  • Notizen mit dem Stift sind direkt digital verfügbar
  • Office Programme funktionieren sehr gut
  • Notizen in PPT sind digital verfügbar
  • Intuitive Bedienung wie ein Smartphone (gelernt)
  • Alle Daten sicher in der Cloud (Backup), auch bei Verlust oder Crash des Gerätes

Nachteile

  • Immer noch nicht in allen Arbeitsbereichen einsetzbar
  • Abhängigkeit von einer schnellen Internetverbindung
  • Backup des iPad kostenintensiv, da nur in iCloud möglich
  • Hohe Anschaffungskosten

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