In der Modebranche sind Print-Anzeigen und Plakate zumindest in der jüngeren Generation Mega Out. Die Zielgruppen, die mit „SEE NOW – BUY NOW“ erreicht werden sollen, lehnen klassische Werbung ab. Sie erwarten, Modetrends vom Catwalk direkt realisieren zu können. Das heißt sehen, kaufen und tragend präsentieren. Doch wie stelle ich das als Anbieter an? Die Lösung: Social Commerce. Am Beispiel von s’Oliver zeigen wir, wie es funktioniert.
Der klassische Schaufensterbummel
See and buy ist der normale Ablauf eines Schaufensterbummels von Menschen, die diesen Vorgang seit Jahrzehnten „shoppen gehen“ nennen. Was passiert dabei? Der Shopper, durch Anzeigen, Plakate und Mund-zu-Mund-Propaganda animiert, betrachtet im Vorbeigehen mit oder ohne Kaufvorsatz die Auslagen in den Geschäften, findet etwas, was ihm gefällt, geht in das Geschäft. Das ist nichts Besonderes und auch nichts Aufregendes. Allerdings unterliegt der Prozess vom Zeitpunkt „Attention“ bis „Action“ zahlreichen Imponderabilien, wie z. B. Stimmungsschwankungen, externen Einflüsse und verfügbarer Zeit. Was ist also das Besondere, das Neue an „SEE NOW – BUY NOW“?
Influencer Marketing
Die Antwort von s´Oliver heißt „SEE NOW – BUY NOW“. Die Idee basiert auf einem Experiment der Designer Ralph Lauren, Diane von Fürstenberg und Tommy Hilfinger. Ziel war es, der New York Fashion Show 2016 ein neues Gesicht zu geben. s´Oliver ist Hersteller für Bekleidung, Schuhe & Accesoires aus Unterfranken mit Handelskettenbetrieben in zahlreichen Ländern der Welt. Die gezielte Produkt-Label-Politik symbolisiert den hohen Qualitätsanspruch. Zielgruppen der s`Oliver-Kollektionen sind überwiegend lässig bis elegante gekleidete jüngere Frauen und Männer. Zur Kommunikation mit dieser Zielgruppe nutzt s´Oliver in Zusammenarbeit mit der internationalen Agentur Wavemaker/MEC das Influencer Marketing, einer Disziplin des Online-Marketing.
Wesentliches Element erfolgreichen Influencer Marketings ist das Nutzen persönlicher Sympathien zur Beschleunigung von Kaufentscheidungsprozessen. „Mag“ der User die Stimme, den Spot oder den Verkäufer, überträgt er das Vertrauen auf das Produkt. Ziel dieses Prozesses ist die Beschleunigung der Kaufentscheidung bei hoher Zufriedenheit.
Was passiert bei s`Oliver?
Die Kreationen der nächsten Kollektion sind fertig. Jetzt bindet s`Oliver branchenspezifische Influencer ein. Personen mit Ansehen, Einfluss und Social-Media-Reichweite begutachten die Kollektion. Das Ziel ist dank ihrer sozialen Autorität und Vertrauenswürdigkeit mit ihren Meinungen und Empfehlungen das Verhalten in ihrer Community zu beeinflussen.
Diese Influencer geben dem Produkt und dem Unternehmen ein Gesicht. Sie schaffen zwischen dem Anbieter und dem potentiellen Käufer, dem User, eine Vertrauensbasis.
Die Fashion-Show beginnt. Per Livestream lässt s`Oliver seine Fashionshow in Facebook Live, YouTube Live, Retail-Stores und in den Online-Shop übertragen. Mit Hilfe dieser Kanäle und Formate ist die Show überall zu sehen. Live bei mehr als 300.000 Zusehern der Zielgruppe. Und jetzt kommt der USP „SEE NOW – BUY NOW“ ins Spiel: Die aktiv mit dem Catwalk verbundenen User bestellen jetzt nicht irgendeinen anonymen Artikel von einem Unternehmen. Der User vertraut den auf dem Catwalk präsentierten Modellen. Er personifiziert sich mit den in der Fashion-Show gezeigten Produkten. Er kann schon während der laufenden Show die gezeigten Modelle Online aus den limitierten Kollektionen s`Oliver bestellen.
Zusammen mit den Influencern können so in Minuten Millionen Fashion-Fans erreicht werden. Laut eigenen Angaben steigen die Webseiten-Besuche um 141%. Insgesamt werden so mehr als 100 Millionen Kontakte generiert.
s`Oliver erhebt den USP „SEE NOW – BUY NOW“ zum Credo seiner Produkt- und Markenpolitik. Mit „SEE NOW – BUY NOW“ wird s`Oliver den Ansprüchen seiner Zielgruppen, Modetrends direkt realisieren zu können, gerecht.